von Hansi Tietgen

Nachdem wir uns in den letzten beiden Licks mit technisch eher gemäßigten Themen beschäftigt haben, geht es in der 17ten Ausgabe unserer Reihe wieder einmal etwas virtuoser zur Sache. Hierbei liegt die Herausforderung gleich auf zwei Ebenen: Der rhythmischen und der spieltechnischen.Unsere heutige Studie schöpft ihren interessanten Sound aus einer Kombination zweier unterschiedlicher Notenwerten: 16tel Quintolen und 16tel Triolen.

Sind die 16tel Triolen noch ein Thema, mit dem die meisten Musiker dann doch irgendwie noch etwas anfangen können, sieht es bei den 16tel Quintolen schon ganz anders aus. Hier sind viele Gitarreros sehr schnell mit ihrem Latein am Ende.

Dabei ist das Ganze doch eigentlich gar nicht so schwer. Der Begriff 16tel Quintolen ist gleichbedeutend mit der Aktion 5 Töne in dem Zeitraum zum Besten zu geben, in dem im Normalfall eine einzelne Viertelnote klingt. Schau dir doch mal die beiden Abbildungen an, die wir für dich vorbereitet haben.

 

 

Wie du der Skizze entnehmen kannst, gibt es gleich zwei Zählweisen die dir dabei helfen können, den neuen Notenwert zu meistern. Bei der ersten Methode werden die einzelnen Noten einfach durchnumeriert. Bezogen auf einen kompletten 4/4 Takt, stellt sich das Ganze dann folgendermaßen dar:

1 2 3 4 5 2 2 3 4 5 3 2 3 4 5 4 2 3 4 5

Die U-NI-VER-CI-TY Variante stammt aus den Staaten. Im Land des Pragmatismus nutzt man die Rhythmik des Silbenspiels dieses Wortes, um Studenten das Quintolenfeeling näher zu bringen. Und man muß sagen: Es funktioniert. Teste es doch selber einmal an. Spiele die Quintolen zunächst auf nur einem Ton. So kannst du dich voll auf die Rhythmik konzentrieren und es ist sichergestellt, dass du nicht von unnötig Tonhöhen-Infos aus dem Konzept gebracht wirst.

So präpariert kannst du dich dann endlich auch an unsere erste Vorübung machen. Sie arbeitet mit Tönen der G-Dur Tonleiter und eignet sich ganz hervorragend dazu, dir das Prinzip 16tel Quintole in der Praxis vorzustellen.

Vorübung 1 hören

Tipp: Spiele die Linie auf jeden Fall im Alternate Picking Stil (Wechselschlag). Da jede Quintolen-Gruppe aus einer ungeraden Anzahl von Tönen besteht liegt es in der Natur der Sache, dass bei jeder ersten Note eines neuen 5er Packs die Anschlagsrichtung wechselt. Zur optischen Unterstützung habe ich dir die wichtigen Ab-und Aufschlagszeichen im Notentext farbig markiert.

Kommen wir so zur zweiten Vorübung. Sie ist schon etwas komplizierter und kombiniert 16tel Quintolen mit 16tel Triolen. Bevor du ans Werk gehst, lege ich dir ans Herz dir die Studie zunächst einmal mehrfach hintereinander anzuhören. So bekommst du die Gelgenheit, dich mit dem feinen Unterschied zwischen den krummen 5ern und den smoothen 3ern vertraut zu machen.

Vorübung 2 hören

Übrigens: Ich habe dir die Linie in einem sehr langsamen Tempo aufgenommen. Nach einigen Wiederholungen stoppe ich mein Spiel und du kannst, mit der verbleibenden Glocke als Sparringspartner, deine eigenen Versuchsreihen an den Start bringen. Auf der nächsten Seite geht es dann ans Eingemachte.

 

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