Gear Attack
(Je nach der zur Verfügung stehenden Bandbreite kann es passieren, dass der Ladevorgang für diesen Flash-Film (ca. 700k) ein paar Minuten dauert. Du kannst die Zeit nutzen und dir in der Zwischenzeit schon einmal den Testtext hier unten durchlesen.)

Jenseits der Schlangengrube

Das Epiphone Slash Signature Model

Träume muss man haben. Trotzdem ist es sicher wesentlich angenehmer, wenn man sich ab und zu auch mal einen erfüllen kann. Mit dem vorliegenden Signature Modell haben Slash und die Gibson-Tochter Epiphone dafür Sorge getragen , dass sich auch weniger betuchte Fans mit einem Top-Instrument der Les Paul Baureihe versorgen können.

Der Korpus der Epiphone besteht, Les Paul-typisch aus Mahagoni, einem Holz also, das mit seinem spezifischen Schwingverhalten, maßgeblichen Anteil am Sound des Rockklassikers hat. Auch mit der Entscheidung, die Decke aus Ahorn zu fertigen, bleibt Epiphone einer LP-typischen Tradition treu. Die cremefarbenen Bindings sind perfekt eingesetzt und auch die Lackierung kann sich sehen lassen. Optische Besonderheit ist das aufwendig gestaltete, slash-typische Schlangen-Logo, das im oberen Teil der Decke Platz gefunden hat.

Der satt in der Hand liegende Hals orientiert sich in seinen Ausmaßen an der legendären 59’er Paula. Er wurde komplett aus Mahagoni geschnitzt und mit einem Palisander-Griffbrett verziert. Der Trend vieler Gitarristen, zarte Hals-Profile zu bevorzugen, die einen möglichst hohen Spielkomfort gewährleisten sollen, ist ja schon seit geraumer Zeit Geschichte. Und das ist auch gut so, denn in diesem Fall ist nämlich weniger nicht automatisch auch mehr. Ob du es jetzt glaubst oder nicht: Die Materialfülle wirkt sich unmittelbar auf den Sound und das Sustain der Gitarre aus. Und die Bespielbarkeit des mit 22 Medium-Bünden ausgestatteten D-Profil-Klassikers, lässt dabei auch keine Wünsche offen (siehe auch Slash Workshop). Trapez-Einlagen sorgen dafür, dass selbst die heißesten Solo-Sessions nicht in der Orientierungslosigkeit enden. Und gut aussehen tut’s auch noch. Apropos aussehen: Sowohl Bridge/Stop-Tailpiece, als auch die Kluson-type Mechaniken der Axt kommen in einem nachtschwarzen Outfit daher. Auch die beiden Humbucker aus dem Hause Epiphone schmeicheln dem Auge des Betrachters mit edelem Schwarz , was sich in Verbindung mit dem bordeauxrot des Korpus, natürlich ausgesprochen gut macht. Hut ab, Slash!

In Sachen Elektronik setzt Slash auf Altbewährtes. Der Les Paul-typisch angeordnete 3-Wege-Schalter und jeweils ein Volumen/Tone-Regler für jeden der beiden Pick-Ups bieten die Einstellmöglichkeiten, die man von einem solchen Instrument erwartet. Womit wir uns umgehend der Praxis zuwenden.

Für unsere Testreihe kamen zwei Amps zum Einsatz: Die verzerrte Abteilungen bedienten wir mit einem Mesa Dual Rectifire. Für eine standesgemäße cleane Verstärkung, sorgte ein Fender Twin Reverb. Schon die ersten Töne, die man der Paula entlockt zeigen, dass das klassische Outfit der Gitarre nicht zu viel versprochen hat. Im verzerrten Modus bietet Slash’s Baby alle Sound-Klischees, die man sich von einer Gitarre dieser Bauart wünscht. Der Bridge Pick-Up liefert einen warmen Ton der sich, dank seines Oberton-Reichtums, auch im Bandgefüge gut durchsetzen kann (siehe auch PG Slash-Workshop).Auch die Mittel-Position lässt keine Wünsche offen. Leicht näselnd bringt diese Einstellung genau den Sound, den man auf zahllosen Blues-Scheiben schätzen und lieben gelernt hat. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Hals-Pick-Up. Vintage Sounds wohin das Ohr reicht.

Begeben wir uns in cleanere Jagdgründe und starten unsere Untersuchungen mit dem Bridge-Pick-Up.Normalerweise ist der cleane Bridge-Sound nur zur Bewältigung einiger weniger Spezialaufgaben geeignet (ist letztendlich aber Geschmacksache). Bei einer Les Paul verhält sich das etwas anders. Hier profítiert der Pick-Up vom warmen Grundsound des Mahagoni-Bodies und macht auch diese Einstellung sehr gut spielbar. Die Mittelposition liefert einen aussagekräftigen, charaktervollen Sound der in einer absolut interessanten Weise Einfluss auf den eigenen Spielstil nimmt. Kommen wir so zum letzten Vertreter des soundmachenden Gewerbes: Der Hals Pick-Up bietet die komplette Range: Vom akkordorientierten Strumming, bis hin zu angejazzten Comping ist alles möglich.

Fazit: Mit dem Slash Signature Modell bietet die Gibson-Tochter Epiphone, eine Les Paul Style Guitar an, die mit allen Vorzügen dieser Baureihe aufwarten kann. Sound, Verarbeitung und Bespielbarkeit lassen keine Wünsche offen. Und mit einem Preis von ca. 1440 DM ist die Gitarre, nicht nur für Hobbyisten, eine echte Alternative.

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